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Mittwoch, 4. Dezember 2019

Der sicherste Weg zwischen zwei deutschen Städten führt über die Schweiz

Tagesreise nach Ravensburg

Ich habe lange recherchiert, wie ich von Wolfsburg nach Ravensburg komme. Mit dem Auto sind es etwas über 6 Stunden. Die kürzeste Verbindung mit der Bahn braucht 8 Stunden und 40 Minuten. Das sieht auf den ersten Blick ganz attraktiv aus. Als ich mir aber die Streckendetails ansehe, verwerfe ich den Plan lieber: 5 Umstiege, zwei davon mit 10 Minuten, einer ist gar mit 5 Minuten veranschlagt. Ein taggleiches Ankommen erscheint mir da als unrealistisch. Also suche ich mir die sicherste Strecke. Mit nur einem Mal Umsteigen führt mein Weg also heute von Wolfsburg über die Schweiz mit einstündigem Aufenthalt Basel Bad nach Ravensburg. Dafür werden planmäßig etwas mehr als 10 Stunden veranschlagt.

Als ich heute früh meine DB Navigatorapp öffnete, um mich - wie von der Bahn angeraten - pflichtbewusst über den Verbindungstatus zu informieren, sagte mir diese nur "Keine aktuellen Informationen zu dieser Verbindung". Am Bahnhof bekam ich diese fehlenden Infos dann erstmalig - es fuhr ein Ersatzung. Es gab auch den Hinweis, dass Sitzplatzreservierungen nicht angezeigt würden.
Als der Zug (pünktlich!!!) einrollte, waren die Menschen am Gleis verunsichert. Erwartet wurde ein ICE mit Wagennummern 1-12. Es fuhr aber ein ICE ein, der nur zweistellige Wagennummern trug.
Ein ältere Dame am Bahnsteig, die sichtlich irritiert darüber war, musste den Schaffner mehrmals ansprechen, damit dieser gewillt war, stehen zu bleiben und ihr eine Auskunft zu geben. Der war mehr als genervt - scheinbar wurde ihm die Frage bereits häufiger gestellt. Kurz und knapp sagte er ihr, es seien genug freie Plätze vorhanden und sie könne sich ja einen aussuchen. Dann zog er weiter und lies die Dame zurück.
Dass es gerade für ältere Menschen schwierig ist, sich mit Gepäck durch den Zug zu kämpfen und einen freien Platz zu finden, interessierte ihn scheinbar wenig. Die geplante Bahnreise mit meiner zweiundneunzig jährigen Großmutter nach Charlottenburg werde ich wohl verwerfen und lieber das Auto nutzen. Ich möchte ihr nicht zumuten, im Zug nach Plätzen zu suchen oder gar Stehen zu müssen. Auch dermaßen unfreundliches Personal mit wenig Respekt vor Ältern will ich ihr nicht zumuten.

Es hanelte sich doch nicht um die sicherste Verbindung. Auf dem Weg von Basel Bad hieß es plötzlich Umsteigen in den Schienen-Ersatzverkehr. Der Busfahrer wusste bei Aussteigen weder, wie es weiter geht, noch wo man Infos bekommt. Nach einem zweistündigen Aufenthalt in Singen ging es endlich weiter nach Ravensburg. Aus den geplanten 10 Stunden sind letztendlich 13 geworden...



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