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Mittwoch, 24. Juli 2019

Keine Chance für deutsche Züge im Schweizer Bahnnetz

Ihr kommt hier nicht rein...

Auf dem Weg nach Freiburg gab es für Reisende in die Schweiz eine enttäuschende Durchsage: "Aufgrund unserer Verspätung darf unser Zug nicht in das hoch frequentierte Schweizer Bahnnetz einfahren. Der Zug endet in Freiburg". 

Man muss also das für Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit bekannte Schweizer Bahnnetz neuerdings vor deutschen Zügen schützen. Diese Vorgehensweise war mir neu und wirkt nach etwas Nachdenken bedrohlicher als die Sperrung der österreichischen Landstraßen bei Tirol oder Salzburg. Immerhin kommt man ja noch über die Brennerautobahn in das Land und die Fahrverbote sind zeitlich befristet.

Wenn künftig fast kein deutscher Zug mehr in die Schweiz kommt - denn das wäre ja die Konsequenz bei der derzeitigen Pünktlichkeit - ist das doch verheerend! Ich stelle mir vor, wie die Lager mit bahnreisenden gestrandeten campierenden Urlaubern und von Schwarzgeldtransporteuren rund um den Bodensee immer größer werden, die hoffen alternativ einen Bus zu erreichen oder von Schleppern über den Bodensee gebracht werden.
Aber das ist nur Fiktion. Laut Statistik der DB lag die Pünktlichkeit im Fernverkehr im Monat Mai bei 69,8%. Also kommen nur 1/3 der Reisenden nicht in der Schweiz an...

Fast 70% pünktlich hört sich ja ganz gut an. Was ist aber, wenn Reisende zwei- oder dreimal umsteigen müssen? Ich bin kein Jünger des Gerolamo Cardano - aber selbst mir als Laien wird klar, dass die Wahrscheinlichkeit, dann noch pünktlich anzukommen, geringer wird. Um so verwunderlicher ist es, dass die Standardeinstellungen bei der Bahn Umsteigezeiten von 4 Minuten zulassen...

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